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Alke-Rudat.de


Plausch in der Bücherstube

Es weihnachtet sehr

Es weihnachtet sehr


Nun ja, wenn ich so über meinen Tisch hinweg in den Garten sehe, dann ist mir gerade so gar nicht weihnachtlich zumute.
Wir haben immer noch 26 Grad, meine Nachbarn sprengen den Rasen, der Duft von Grillfleisch zieht zu mir herüber, und ich blinzle in die Sonne, die nur langsam hinter den Bäumen verschwinden will.
Erich Kästner, einer meiner Lieblingsautoren, hatte wohl vor rund 90 Jahren ein ähnliches Problem als er in sommerlicher Hitze über der Schneeballschlacht zwischen ex- und internen Gymnasiasten brütete. Und nur der Blick auf die verschneite Zugspitze half damals, die vorweihnachtliche Stimmung für Das fliegende Klassenzimmer heraufzubeschwören.
Mich blinzelt verträumt mein Kater aus dem Blumenbeet an, und der Hund bohrt voller Vergnügen seine Nase in das warme Gras.
Vielleicht sollte ich einen Rotwein öffnen?
Doch der lässt in dieser Zeit wohl eher an Sommer, Sonne und Italiendenken als an Gänsebraten und Rotkohl.
Der Cursor auf dem Bildschirm blinkt fordernd, wartet darauf, die ersten Worte einer Weihnachtsgeschichte sichtbar zu machen.
Ich sehe in den sich langsam rötenden Abendhimmel.
„Jetzt backen die Engel Plätzchen“, hatte meine Oma in der Adventszeit immer gesagt.
Ichschließe die Augen, und plötzlich sind sie da:
Kleine Engel in wehenden Hemdchen laufen eifrig hin und her, tragen Fässer mit guter Butter, schlagen Berge von Eiern auf und kneten den Teig. Einer hat wohl die Nase zu tief in den Mehlsack gesteckt …
Während ich nun eifrig tippe, wird es dunkel. In den Beeten leuchten die Solarlampen, und endlich kann ich auch den Weihnachtsbaum mit allseinen Kerzen sehen.
Manchmal weihnachtet es also doch auch im Sommer. Zumindest in meinem Garten ...

Kell Blamaasch

20. Juni 2016


 

Es is doch wirklich nich zu fassen, wie unsensibel Dosenöffner manchmal sind!
Dieser Tage, zum Beispiel, sitz ich mit dem Getigerten auf unserm Dach, wir fachsimpeln ein wenig über's Angeln, plaudern so über dies und das, da schallt es plötzlich vom Balkon:
"Paddybär! Komm Schätzeken!"
Da arbeitet man also ständig an seinem Immetsch, rauft sich, was die Krallen hergeben und dann kommt Alke mit Bär und Schätzeken um die Ecke??? Der Tiger wär vor Lachen bald vom Dach gekippt!
Aber damit nich genug, bringt sie auch noch meine Mutter ins Spiel:
"Komm, Dicker. Die Mama ist auch schon Zuhause!"
Na und?!? Immerhin bin ich drei Jahre alt... Da darf ich ja wohl so lange raus, wie ich will!
Im übrigen muss ja nu nich jeder wissen, dass ich noch bei meiner Mutter wohne!
Und dann is da noch die Sache mit dem Kokosöl...
Irgendwo hat Alke gelesen, dass das Zeug gut gegen allerlei Ungeziefer wirkt und hat tatsächlich nix besseres zu tun, als mich jetzt jeden Morgen damit einzuölen!!!
Nich nur, dass ich nu glänze, wie 'ne Speckschwarte... Nee, ich fühl mich wie 'ne ganze Tüte Raffaelo, und die Mäuse hauen schon ab, eh ich nur um die Ecke komm...
Den halben Tag muss ich mich putzen, um das Zeug wieder los zu werden, und es schmeckt einfach nur widerlich!
So kann man doch nich arbeiten!
Immerhin findet die schicke Schwarz-Weiße von nebenan es toll, dass ich ein so gepflegter Kater bin, aber wenn die hört, dass Alke mich jetzt ihr "rotes Kokosflöckchen" nennt, bin ich bei der auch unten durch...

PS: Zu dumm... Bin so ungeschickt durch die Küche gefegt, dass das Kokosöl runter gefallen is...

 

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